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Ursächliche Testung und Therapie

Fesselringbandsyndrom

Primäres Ringbandsyndrom

Das primäre Ringbandsyndrom ist zunächst eine Erkrankung des Fesselringbandes. Wenn das Ringband verkürzt oder verdickt ist, übt es Druck auf die oberflächliche Beugesehne und ihre Sehnenscheide aus. Die oberflächliche Beugesehne kann durch den Druck nekrotisch werden, d.h. oberflächliche Anteile der Sehne sterben ab und die Sehne fasert auf. Die Sehnenscheide kann ebenfalls gereizt werden und es entwickelt sich eine Sehnenscheidenentzündung. Diese ist dann vermehrt gefüllt, kann sich aber nur oberhalb und unterhalb des Ringbandes vorwölben, so dass eine „sanduhrförmige“ Einschnürung der Sehnenscheide durch das Ringband sichtbar wird.

Sekundäres Ringbandsyndrom

Beim sekundären Ringbandsyndrom sind zunächst die Beugesehnen entzündet und aufgrund der Entzündung auch verdickt. Das Ringband ist aber nicht elastisch und kann dem verdickten Sehnenbereich nicht nachgeben. Daher werden die verdickten Sehnen im Bereich des Ringbandes eingeschnürt und können so zusätzlich geschädigt werden. Die Sehnenscheiden werden immer gleichzeitig in Mitleidenschaft gezogen, da sie ebenfalls durch die Enge im Ringbandbereich gequetscht werden.

Beide Formen des Fesselringbandsyndroms führen häufig zu Verwachsungen zwischen den beteiligten Strukturen. Diese schränken die Beweglichkeit in diesem Bereich stark ein. Meist kann nur ein operatives Durchtrennen des Ringbandes helfen, um die Erkrankung zum Stillstand zu bringen, Verwachsungen zu lösen und um weitere Sehnenschäden und ggf. das Einschläfern des Tieres zu verhindern.